Mach dich auf zum Weg des Yoga!

2018 ohne Umweg zum Yoga Weg!

Es kommt der Morgen (es muss nicht der letzte oder erste Tag des Jahres sein), da spürst du die Veränderung in dir, welche die Veränderung bringt. Dieser Morgen ist immer heute, und heute ist bekanntlich besser als morgen! Also machst du dich auf den Weg zum Yoga. Aller Anfang ist schwer, heißt es ja so oft, im Yoga ist das nicht so. Die ersten Schritte im Yoga sind ganz leicht und schön: Du kannst spüren, wie dein Körper aus einem langen Winterschlaf erwacht und sich ganz ungeahnte Möglichkeiten offenbaren. Genau! Das passiert in eben diesem deinen Körper, der sich bisher nicht so angefühlt hat, als ob er wüsste, was hier eigentlich los ist. Die ersten Schritte im Yoga schaffen also nicht nur eine bessere körperliche Fitness, sie schaffen viel mehr; nämlich Vertrauen in dich selbst und in deine Fähigkeiten. Das wiederum ist um einiges mehr, als man von den ersten Malen Joggen, einem ersten Gerätetraining oder welcher körperlichen Betätigung auch immer im Wahn der Neujahrsversprechungen sagen kann. Nun bist du losgegangen und der erste Schritt auf dem Weg des Yoga ist getan, wie geht es weiter? Yoga ist kein Sport, Yoga ist  – wie es so schön heißt – gut für Körper, Geist und Seele. Yoga wirkt also auf allen Ebenen des Seins, denn Yoga verbindet alle Gegensätze. Bereits das Wort Hatha Yoga verweist auf die Bedeutung der Übung: Das „ha“ – die Sonnenenergie – steht für die Aktivierung des Körpers und das „tha“ – die Mondenergie – für die Entspannung. Das eine ist Anstrengung, das andere Loslassen; zwei Teile eines Ganzen, die erst in ihrer Verbindung ein harmonisches Zusammenspiel schaffen – nämlich Yoga!

Das Wort Yoga geht zurück auf die Sanskrit-Wurzel √yuj- und bedeutet so viel wie „Vereinigung“ oder „Auflösung“. Hatha Yoga ist also ein Übungsweg, der die Gegensätze in dir auflöst und so ein heiles Ganzsein hervorbringt. Die (Yoga)Erfahrung zeigt: Schon ein Anfänger kann bei seinen ersten zögerlichen Schritten im Yoga eine solche Harmonisierung von Körper, Geist und Seele erfahren. Die Beschreibung dieser Einheitserfahrung stützt sich dabei nicht nur auf die alten Schriften des Yoga. Ja, es wurde schon eine Menge über Yoga geschrieben, früher wie heute! Wie könnte da eine einzige Definition zur Beschreibung dieser wunderbaren Yogaerfahrung(en) genügen? Schließlich kann die Erfahrung von Einheit und Harmonie so vielfältig sein, wie der Yoga selbst. Eines ist gewiss: Yoga ist ein Erfahrungsweg. Erfahrung entsteht aus regelmäßiger Übung, und genau da wird der Yogaweg etwas steiniger…

Jemand, der das wusste, war Patañjali, der Verfasser der Yoga Sutras, den 2000 Jahre alten Schriften über Yoga. In seinen Yoga Sutras beschreibt er in verschlüsselten, aber glücklicherweise relativ leicht zu knackenden Kurztexten, die Mühen und Freuden, die auf den Aspiranten dieser Übungspraxis warten. Der Weg ist das Ziel, scheint ein erster Gedanke des Patañjali gewesen zu sein, denn allen seinen Ausführungen nimmt er die Kernaussage vorweg: Yogas chitta vritti nirodhah – Yoga ist das „Zur-Ruhe-Kommen der Bewegungen des Geistes“ heißt es gleich in Sutra I.2. Wie können Gedanken denn zur Ruhe kommen, wenn das Äffchen da oben ständig herumspringt? Tja, spätestens jetzt wird dem gerade erst losmarschierten Yogaübenden klar, dass dieser Weg nicht leicht wird.

Ist der Weg das Ziel, dann kann sich diese Ruhe des Geistes einstellen: Mit dem regelmäßigen Praktizieren der Körperübungen im Yoga werden alle Anspannungen, Schonhaltungen und Gewohnheiten langsam aufgelöst. Mit jeder wiederkehrenden Erfahrung im Yoga können wir ein Stück Freiheit für uns selbst gewinnen. So wird nach und nach die Ruhe des Geistes fassbar! Denn diese Ruhe ist die eigentliche Kraft des Yoga, nicht nur die eigene Yogamatte anzubeten, sondern uns selbst standhaft, offen und gewinnend zu begegnen. Jetzt und hier, nicht morgen.