Übung macht meistern: Wie das geht.

Gestatten: der Schweinehund

Nicht jeder Tag ist ein guter Tag, um etwas Neues anzufangen. Da gibt es eine Menge Hindernisse aus dem Weg zu räumen, bevor man überhaupt anfangen kann mit dem Anfangen. Was das alles an Hindernissen sein kann, bleibe hier unerwähnt, sonst komme ich heute nicht mehr zu der eigentlichen Pointe meines Schreibens. Vor jedem Blog muss ich mir auch noch dringend eine Tasse Kaffee gekocht haben, und die Waschmaschine sollte die nächste Waschladung bearbeiten und dieses Fach in meinem Schreibtisch muss ich auch noch aufräumen, sonst geht das nicht dem Konzentrieren beim Schreiben und … Aber warum eigentlich nicht? Hindernisse sind Ballast und die können – ich betone KÖNNEN – abgeworfen werden wie Sandsäckchen vom Korb eines Heißluftballons: Dann wird Fliegen möglich! Aber das kann keiner für dich tun, das tust du selbst und du tust es für dich, nicht für jemand anderen. Ballast Abwerfen ist eine Sache zwischen Dir und Deinem Ego (sanskrit: Ahamkara = die Ich-Identität), langläufig bekannt als der Schweinehund. Ja, dieser Kerl flüstert dir im richtigen Moment alles Mögliche ein, damit du nicht tust, was dir gut tut. Was das ist, was dir gut tut, das kannst du herausfinden, wenn du einfach mal den Schweinehund ausreden lässt! Na klar,  mein Schweinehund, erst muss dieses, dann soll jenes und überhaupt, das nicht vergessen und das auf jeden Fall auch noch erledigen … und jetzt bist du doch fertig, mein lieber Schweinehund, oder? Na, dann kann es ja losgehen!

Jetzt fange ich an zu üben, denn Übung macht den (Yoga) Meister und erst mit dem Üben kommt das meistern der Übungen. Jetzt ist die Zeit um Üben, nicht später. Wie das geht, üben wir im nächsten Themenworkshop am Samstag, den 5. April 2014 und am Samstag, den 26. April 2014 in der Zeit von 10 – 13 Uhr im manas & prana Yoga Studio in Kelkheim-Münster mit dem lang erwarteten und oft gewünschten Thema 2 Übungssequenzen: Yoga am Morgen und Yoga am Abend. Wie das geht, mit dem Anfangen und Weitermachen, ist eine der schwersten Übungen im Leben eines Menschen, die vor allem viel mehr Übung als eine Initialzündung erfordert. Feurige Begeisterung und überschäumende Leidenschaft ist die Sache eines Augenblicks, aber es ist nicht genug Zeit, um dauerhaft Spuren zu hinterlassen. Im Yoga brauchen wir das Feuer der Disziplin (sanskrit: tapas), ein Brennen über eine lange Zeit, mit Geduld und Aufmerksamkeit, beständiger Hingabe und Fleiß. Dann entsteht etwas Großartiges, dann entsteht Yoga. Es ist ein Weg mit vielen kleinen Schritten, jeder Schritt ein Anfang und ein Ende, und dann merkst du irgendwann: der Schweinehund, den habe ich aber lange nicht mehr gehört, ob der noch da ist?