Alles im Flow

Aus der Hingabe an die Schöpfung erwächst die Vollkommenheit der tiefen Versenkung
Yoga Sutra II.45

Was ist der Flow? Immer wieder taucht Flow im Yoga auf, ohne sich weiter verständlich zu machen. Es ist eben ein Anglizismus mehr in der täglichen Sprache. However, direkt übersetzt bedeutet das englische Verb „to flow“ so viel wie fließen, bewegen, strömen oder auch zirkulieren. That´s it! Die Bewegungsform des Yoga fördert den Fluss der Lebensenergie, ganz so wie der Tanz. Kommt die Lebensenergie erst in Fluss, dann beginnt sie irgendwann zu strömen, ganz so wie das Wasser in Bächen, Läufen und Flüssen. Mit der Wiederholung einer Asana – ob dynamisch oder haltend – entsteht das Zirkulieren der Lebensenergie im eigenen Körper und im Austausch mit der Lebenswelt. Ganz so wie im Fußball, wenn sich alle Spieler einer Mannschaft in der Freude am Spiel finden, dann entsteht ein Zirkulieren von Lebensenergie. Der Flow ist nicht allein eine Spezialität des Yoga, er ist das Bewusstsein hinter dem, was du tust. Der Flow ist die innige Verbundenheit zu den Kreisläufen der Natur. Der Flow ist eine Erfahrung des Geistes von heiterer Gelassenheit bei voller Kraftentfaltung. Der Flow ist der spielerische Austausch von frei fließender Energie. Anstrengung, Schweiß und harte Arbeit führen nicht zum Bewusstsein des Flow. In endlos schweißtreibenden Runden des Sonnengebets findest du bestimmt Erschöpfung, aber keinen Flow. Alles im Griff ist so ziemlich das Gegenteil von alles im Flow. Das wussten schon die alten Yogis, die den Flow samadhi nannten, die tiefe Versenkung, in der vollkommene Ruhe des Geistes entsteht. Es ist die Erfahrung reiner Verbundenheit mit allem, was ist – ein Geschenk der Hingabe. Und ein Geschenk ist immer ein Geschenk – ob samadhi, tiefe Versenkung oder Flow.