Energiefragen

Obwohl durch Art, Ort und Zeit voneinander getrennt,
besteht doch eine Kontinuität in der Wesensgleichheit
von Erinnerung und Prägungen.

Yoga Sutra IV.9

Sobald im Yoga von Energie die Rede ist, scheiden sich die Geister. Dabei ist prana, die yogische Form der Lebensenergie, allgegenwärtig. Und wenn es dann noch um die 7 Chakra geht, also die multidimensionalen Energiezentren entlang der Wirbelsäule, wird Yoga für so manche Menschen befremdlich. Dabei kannst du erkennen, ob jemand verliebt, traurig oder wütend ist. Das siehst du nicht nur mit den Augen, sondern weil du es spürst. Da halte ich es gerne mit dem Volksmund, der wahrscheinlich noch keine Chakra kannte, aber das Wesen der Menschen. Ist jemand ein helles Licht, dann gilt er als intelligent. Das ist die Energie des Geistes im Stirnchakra, wo die Gedankenkraft, Konzentration und Intuition wohnen, die uns unter Umständen erleuchten können. Wer dagegen nicht so helle ist, wandelt in geistiger Umnachtung, sprich Dunkelheit. Wo sitzt die Wut? Natürlich im Bauch! Da ist das Nabelchakra mit der Energie des Feuers. Alles, was nicht verdaut, also verbrannt werden kann – ob Nahrung, Worte oder Eindrücke – kocht dann in Form starker Verletzung hoch. Hier wohnt auch das sogenannte Bauchgefühl, diese feine Ahnung, dass etwas nicht stimmt. Das schlägt einem dann auf den Magen. Die Angst ist sogar ein so einnehmendes Gefühl, dass es gleich 2 Chakra in Anspruch nimmt: Denn wer Angst hat, muss schon einmal die Beine in die Hand nehmen. Das ist das Wurzelchakra am untersten Ende der Wirbelsäule, wo es um den Überlebensinstinkt geht. Aber die Angst sitzt immer auch im Nacken, beim Kehlchakra mit der Energie des Raumes. Ja, Angst verändert das Raumklima nicht nur im eigenen Körper! Da reicht einem das Wasser bis zum Hals oder es geht dir an den Kragen. Doch Hand aufs Herz, am meisten bewegt uns das Herzchakra. Wenn du jemandem die Hand reichst, dann kommt das von Herzen. Die Handreichung ist mehr als ein gesitteter, körperlicher Austausch; sie ist eine Geste des Friedens, des Verzeihens und des Mitgefühls. Noch besser sind Vorhaben, die Hand und Fuß haben; das sind geerdete und ehrliche Handlungen, in welcher das Herz- und Wurzelchakra zusammenwirken. Tja, die Altvorderen wussten, dass der Mensch mehr ist als nur der materielle Körper. Und unser Wirken in dieser Welt kann auch nur so bewusst und gut sein, wir wir auf unseren Körper, auf unser ganzes Sein bewusst und gut wirken. Da steckt eine ganze Welt des Wissens in den Chakra, auch wenn sie nicht immer so heißen. Namen sind ja bekanntlich nur Schall und Rauch, jedoch nicht die Energie dahinter. Die ist wirklich echt.